Wie und wann entstehen Glaubenssätze und Prägungen?

Jeden Moment werden wir über unsere 5 Sinne mit unzähligen Eindrücken konfrontiert (ca. 2 Milliarden pro Sekunde). Um uns vor Überlastung zu schützen und uns Konzentration auf eine bestimmte Sache zu ermöglichen, hat unser Gehirn gelernt, benötigte und gewünschte Informationen herauszufiltern (2000 pro Sekunde).
Dieser Filter wird retikuläres Aktivierungssystem (RAS) genannt.

Das RAS unterscheidet dabei nicht zwischen realen oder imaginären, guten oder schlechten, moralischen und unmoralischen Eindrücken. Welche Eindrücke herausgefiltert werden hängt stark von unseren Überzeugungen und Glaubenssätzen ab. Unser Blick auf die Wirklichkeit/ die Welt ist also sehr individuell. Es ist unsere eigene subjektive Wahrheit.

Das bedeutet, wenn eine Person eine negative Lebenseinstellung hat, hilft das RAS dabei, sich genau auf diese Einstellung zu fokussieren. Gegenteilige Eindrücke und Informationen bleiben damit außen vor. Die Person wird immer wieder in ihrer Denk- und Handlungsweise – ihrem Selbstbild – bestätigt. Auf Grundlage dieser unbewussten Filterung werden dann vermeintlich bewusste Entscheidungen getroffen, die den Verlauf ihres Lebens bestimmen.

Drei Strategien sind für das RAS entscheidend:
– Informationen, die als lebenswichtig eingestuft werden, haben Priorität
– neue Informationen sind interessant
– häufige Wiederholungen werden als Tatsachen angesehen

Doch dieser Filter ist nicht von Geburt an aktiv, sondern erst ca. ab dem 6 Lebensjahr.
Die Aktivierung des Filters kann auch mit einer bestimmten Gehirnwellenfrequenz in Verbindung gebracht werden.

Die ersten beiden Lebensjahren sind Kinder im sogenannten Deltazustand, der bei Erwachsenen im Tiefschlafmodus gemessen und mit tiefer Empathie, dem Unbewusstsein, und globalem Bewusstsein in Verbindung gebracht wird. Im Delta-Zustand werden chemische Prozesse im Körper ausgelöst und der Körper befindet sich permanent im Aufbau. Es gibt zu diesem Zeitpunkt noch kein richtiges Bewusstsein oder einen Erinnerungsmechanismus. Säuglinge schlafen daher die meiste Zeit.
Vom 2.-6. Lebensjahr befinden sich Kinder im Thetazustand, der direkt mit dem Unterbewusstsein in Verbindung steht. Sie haben noch immer keinen kritischen Filter ausgebildet, so dass sie jede Information wie einen Schwamm aufsaugen (Super Learning) und offen sind für jegliche Fremdeinflüsse, da sie diese nicht hinterfragen (Hyper-Suggestibilität).
In dieser Zeit wird auch die Grundlage für die meisten Prägungen und Glaubenssätze gelegt.

Erst ab dem 6. Lebensjahr beginnen Kinder das Prinzip von Ursache-Wirkung zu verstehen und die Umwelt zu hinterfragen.
Das RAS beginnt die erlernten, vom Umfeld vermittelten Einstellungen und Glaubenssätze zu bestätigen und das Selbstbild des Kindes entsteht.

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